Profil
Marco Schneider, Jahrgang 1964, geboren und aufgewachsen in Frankfurt am Main bzw. der Nachbarstadt Offenbach, erhielt in seiner Heimatstadt schon früh eine vielfältige musikalische Ausbildung im Kinderchor an der Lutherkirche Offenbach, in den dortigen Instrumentalensembles, später Blockflöte bei Beate Ibielski und Klavier an der örtlichen Jugendmusikschule, zuletzt an Dr. Hochs Konservatorium mit den Hauptfächern Oboe (Nora-Gudrun Spitz) sowie Kontrapunkt und Komposition (Gerhard Schedl). Daneben absolvierte er ab 1982 Chorleiterkurse bei Winfried Lührs (Hannover) und ab 1984 Dirigierunterricht bei Judith Somogi (damals erste Kapellmeisterin am Frankfurter Opernhaus). Probenhospitanzen bei Michael Gielen, Eliahu Inbal sowie Sergiu Celibidache mit seinen Kursen in Mainz ergänzten die Dirigierstudien. Daneben besuchte er Kurse für alte Musik bei Michael Levitt und Michael Schneider in Frankfurt. Bereits 1982 gründete Marco Schneider in seiner Heimatstadt Offenbach einen Chor, den Telemannchor, mit dem er sich besonders Kompositionen von Telemann und Bach widmete, aber auch mit Kompositionen anderer Epochen, zum Beispiel von Mendelssohn-Bartholdy, Distler und Messiaen, auseinander setzte. Darüber hinaus begann er nach dem Abitur ein Studium der evangelischen Theologie. Dabei führte ihn sein Weg aufgrund der musikalischen Aktivitäten zunächst heimatnah von Oberursel im Taunus über Mainz ins fränkische Erlangen.
Ab 1988 begann er eine Gesangsausbildung bei Wiltrud Weltzer zunächst am Institut für Kirchenmusik der Friedrich-Alexander-Universität, später privat. Er vervollkommnete seine Studien ab 1992 bei Mara Zampieri und Timo Stamos, sowie als Gast im Opernstudio des Nürnberger Meistersinger-Konservatoriums bei Marita Krahl. Sein Rollenrepertoire umfasste unter anderem Partien wie Alfredo (La Traviata), Gustavo (Un Ballo in Maschera), Edgardo und Lord Arturo (Lucia di Lammermoor), Nemorino (L’ellisire d’amore), Roberto (Maria Stuarda), Brighella (Ariadne auf Naxos), Parpignol (La Boheme), Don Ottavio (Don Giovanni), Basilio (Le Nozze di Figaro), Belmonte (Entführung aus dem Serail).
Bereits Anfang der 90er Jahre bediente Schneider auch das Fach des Countertenors unter anderem mit den Altpartien in zahlreichen Bachkantaten, der Johannes-Passion und der h-moll-Messe. Daneben sang er auch den Hamor (Jephta von Händel) und den zweiten Israeliten (Judas Maccabäus von Händel) sowie den Schwan in Orffs Carmina Burana.
Als Chorleiter verlangt Schneider von sich selbst Höchstleistungen und motiviert dadurch auch seine Chöre und Gesangsschüler zur intensiven Auseinandersetzung mit der Literatur. Besonderes Augenmerk schenkt er dabei stets der Stimmbildung. Im Ergebnis führt seine straffe Führung zu deutlichen Niveausteigerungen all seiner Chöre, wie es auch vielfach in der Presse und vom Stammpublikum positiv vermerkt wurde. Mit fast 50 Gesangsschülern, die sich zum Teil aus den Chören rekrutieren oder dort aushelfen, schafft sich Schneider selbst eine solide Sängerbasis. Immer wieder ist zu beobachten, wie seine Begeisterung für den Beruf, seine Entdeckerlust zu verschütteter Musik und sein hoher Qualitätsanspruch Musiker und Publikum mitreißen.